Film: L. A. Crash.

Der Schlag eines Schmetterlingsflügels über Norwegen kann einen Taifun im Pazifik auslösen, so die Grundschul-Erklärung der Chaostheorie, eine Sekunde, in deren Folge eine Kettenreaktion in Gang gesetzt wird, die das Schicksal anderer Menschen bestimmt.

Die Protagonisten in L. A. Crash werden von einem Moment auf den anderen in Situationen katapultiert, die ihr Leben in ein völlig neues Licht tauchen. Verborgener Rassismus jeglicher Couleur (sic!) brodelt an die Oberfläche, nur weil eine Tasse nicht sauber abgespült, die Sprache ungenügend verstanden wird. Offen gezeigter Rassenhass bleibt vor der Haustüre, wenn sich der harte Polizist (Matt Dillon) liebevoll um seinen todkranken Vater kümmert. Gut und Böse vermischen sich, Konturen von Sympathieträgern verwischen. Entscheidungen werden getroffen, die beim Zuschauer die Frage aufwerfen: Hätte ich anders gehandelt? Oder ist da auch eine dunkle Seite in mir?

Regisseur Paul Haggis webt ein kunstvolles Netz von Zusammenhängen zwischen den einzelnen Geschichten, deren Stars (u.a. Sandra Bullock, Brendan Fraser, Don Cheadle, Ryan Phillippe) hilflos wie Insekten an den klebrigen Fäden zappeln. Die Spinne Schicksal lauert schon.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass jede Medaille zwei Seiten hat. Welche Seite oben liegt, kann sich durch den Flügelschlag des Schmetterlings entscheiden.

Wem 'Traffic' oder 'Short Cuts' gefallen hat, wird L. A. Crash lieben. Unbedingt reingehen!

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Danke für den Tipp!

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Beim nächsten Kinotag...
seh ich mir den Film an. Als ehemaliger Einwohner von L.A. ist das ja auch fast Pflicht. Im Gegensatz zu den Hauptfiguren habe ich allerdings keinerlei negative Erfahrungen gemacht. Für mich war das einfach die umwerfendste, unglaublichste, aufregendste und einzigartigste Stadt, in der ich je gelebt habe.

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Hatte schon drüber nachgedacht den Film anzusehen, nach Ihrem Bericht muss ich mir den wohl mal angucken.

mhhh... da fehlt was... !?!?!

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