Sommerfragen.

Kaum bin ich aus der SommerRegenfrische zurück, trifft mich das Stöckchen des Herrn R.:

Ein kurzes Brainstorming: Was sind die ersten Gedanken, die dir zum Thema "Sommer" durch den Kopf schiessen?
Fühlen: Leichter Stoff auf nackter Haut. Riechen: Der süße Duft nach Linden in einer warmen Nacht, der sich schwer wie ein edler Brokatmantel über die Stadt legt und sie zu einer der schönsten Städte der Welt adelt. Sehen: Meer. Wellen. Strand. Hören: Lachende und streitende Nachbarn auf dem Balkon. Hupende Autos, röhrende Vespas, bellende Hunde, liebende Paare. Alles ganz öffentlich. Italien vor meiner Haustür. Schmecken: Frischer Salat, gegrilltes Lachsfilet, Rotwein. Den Sommer auf der Zunge.

Wie sah ein typischer Sommerferientag deiner Kindheit aus?
Ausschlafen, dann die beste Freundin abholen und mit dem Rad durch den Wald zum See fahren. Eis essen, Volleyball spielen, lesen, lesen, lesen. Abends lange auf der Terrasse sitzen und auf den Fluss sehen.

Wenn du dich an den Kiosk in dem von dir üblicherweise besuchten Freibad zurückerinnerst, was fällt dir als Erstes ein?
"Eine Kugel Zitrone und eine Kugel Orange, bitte." "Hier isse, bella ragazza, gutte Appetit." Wir hatten den besten Eismann der Welt, der in seinem VW-Bus verbotenerweise immer bis ans Ufer des Sees fuhr. Wenn das die Polizei spitz bekam, gab es eben mal kein Eis.

Wohin bist du in den Sommerferien gerne / häufig mit deinen Eltern in den Urlaub gefahren?
Mein Vater suchte im Sommer gern den genetischen Italiener in sich (Urgroßmama Cecilia kam aus Sizilien), und so zwangen wir den alten VW Variant oft über die Alpen in ein winziges Bergnest an der Riviera: Molini di Treora. Dort wohnten wir im Hotel der Mama unseres Lieblingspizzabäckers und fuhren täglich die 20 Kilometer Serpentinen zum Meer. Das kleine, blondlockige Wortschnittchen sprach damals fließend Stranditalienisch.
Später dann, mit dem zweiten Vater, wurde die Sache frankophil. Kein Sommer, den wir nicht im Fischerhaus am Atlantik verbrachten, kein Sommer ohne kleine Franzosen, mit denen ich Händchen hielt und heimlich Cidre-Flaschen am Strand leerte.

Wo fährst du heute gerne in den Sommerurlaub? Und warum?
Eigentlich arbeite ich im Sommer lieber durch, um dann im September nochmal wegzufahren. Nachdem ich lange Jahre nur in Europa unterwegs war, reizen mich heute eher Fernziele: Südafrika, Neuseeland, Island, Vietnam, China, Chile... - Zeit und Geld, anyone? Aber ich lasse mich gern nach lohnenswerten Zielen in Europa entführen.

Du hast einen freien Tag. Mitten im Sommer. Gestalte ihn, wie du möchtest. Alles ist möglich und nichts verboten. Benutze deine Phantasie und erzähle, wie dein idealer Sommertag aussehen würde.
Ich schnappe in der frischen Morgenfrühe das MG-Oldtimercabrio, packe einen Picknickkoffer mit Baguette, Hähnchenflügeln, Salat, Rotwein, Käse etc., lade den Lieblingsmann auf den Beifahrersitz und fahre los in Richtung Meer. Ich sehe selbstverständlich aus wie Grace Kelly. Wir kommen ebenso selbstverständlich weder in einen Stau, noch ist der Strand Touristenverseucht. Lange Spaziergänge, dann faul in den Dünen liegen, lesen und lieben... - Aufwachen, wir sind hier nicht in einem Lore-Roman!

Ich gebe das Stöckchen mal weiter an Frau Evasive und Frau Modeste.

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Mmmmmm, Grace Kelly...

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Huch....ein Stöckchen. Eingesteckt, mitgenommen und heute abend oder morgen durchgekaut.

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Hießen die nicht damals auch deshalb Stöckchenromane?

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Ups, tatsächlich, ein Stöckchen für mich.

Nein, nicht ignorant, liebes Wortschnittchen, ich hab´s einfach nicht mitgekriegt, wie so vieles andere auch nicht ... ;o)

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