Tangoengel.

Sie ist eines jener Geschöpfe, für das sich Männer die Köpfe einschlagen, Kriege beginnen oder schlicht den Verstand verlieren.
Helena, so nenne ich sie, ihren wirklichen Namen habe ich vergessen, ist ein blasser Engel, scheinbar alterslos, aber so klein und zierlich, dass sie sicherlich in der Kinderabteilung kaufen kann. Andererseits aber mit allen Attributen einer Frau ausgestattet, die Männer reizt.

Dezent gekleidet in schwarzem, knielangen Rock, schwarzem Pullover und hauchfeinen Netzstrümpfen. Und dann die Schuhe, ach!. Hohe, elegante Pumps, vorne ein winziger Einschnitt für den Blick auf gepflegte Zehen, die Riemchen noch zarter als die ohnehin schon zarten Knöchel, die sie umschmeicheln. Eine Erscheinung, die einem auf Berlins Straßen nicht oft begegnen wird. Hier, wo alle Frauen sich in Hässlichkeit üben, Röcke über Schlabberhosen als 'dernier cri' tragen, obwohl es nur zum Schreien grässlich ist, und wo schönes Haar gern einem rotzigen Punkerschnitt oder - schlimmer - einer der unzähligen 80er-Jahre Vokuhila-Variationen zum Opfer fällt.

Dem nettesten Tangopartner von allen entfährt ein deutliches "Gott, ist die niedlich", was ich mit einem "Gott, hat sie schöne Schuhe" beantworte. So hat jeder seine Vorlieben. Dieser Engel also schwebt akkurat mit dem Tanzlehrer über das Parkett und zieht Ochos wie eine argentinische Dame, folgsam ihrem Partner gegenüber und trotzdem latent herausfordernd.

Wir dagegen kämpfen mit dem altbekannten Problem: Unser Fleisch ist schwächer als der Geist. Wir schaffen die Drehung nur mit Mühe, verlieren kurz das Gleichgewicht, bevor wir unelegant in das nächsttanzende Paar krachen. Wäre der Kurs ein Zirkus, wir würden die Clownsnummer übernehmen.
Der Engel hat uns offenbar schon eine Weile beobachtet, denn er nimmt sich unserer Schwierigkeiten an: "Ihr müsss dasss Bein nehmen und über den Fusss, nich ssso früh drehen", sagt sie.

Ich bin erleichtert. Auch der Tangoengel hat einen Fehler: Er lispelt.

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Es gibt ja diese Momente im Angesicht bildschöner Frauen, in denen man allen Grund hat, am eigenen Charakter zu zweifeln: So verdammt gut sieht manche Dame aus, dass man auf der Stelle wünscht, irgendwelche schweren Fehler mögen auch diesem Wunderwerk anhaften... Lispeln, fürchte ich, gehört aber nicht zu denjenigen Fehlern, die die schönen Damen mit der eigenen Person wieder auf die gleiche Startlinie setzen.

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Womit sich wieder einmal bewahrheitet: Männer können besser sehen als zuhören.

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Zuhören können
braucht man ja auch weder beim Mammutjagen noch beim Rückwärts einparken.

Sonst noch jemand Klischees auf Lager?

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Wenn Sie wüssten, wie viele abgefallene Stoßstangen weniger es gäbe, wenn einparkende Männer auf die Abstandsmeldungen ihrer Holden gehört hätten...

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Klar.
Und mindestestens doppelt so viele Paare würden immer noch erfolglos um den Block kurven, nur weil sie Zweifel hatte, ob er das Auto heil in die Lücke kriegt...

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Das liegt nur daran, dass ER meistens zu geizig ist, ein paar Euro fürs Parkhaus zu investieren. Und hinterher heißt es dann immer: "Wegen deiner Kaufsucht muss ich jetzt den Strafzettel auch noch zahlen."

Ja, klar.

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