Wie schön, dass sich endlich einmal jemand den kulinarischen Hinterstübchen meiner ehemaligen Heimat widmet!
Fretattensuppe*, einfacher grüner Salat mit Sauerampfer, als Hauptspeise Grüne Sauce mit Kartoffeln, Tafelspitz und schwarzen Nüssen... - da läuft einem doch das Wasser im Munde zusammen. Letztes Jahr die Überraschung auf dem Wochenmarkt in Berlin: Grüne Sauce - sieben Gartenkräuter, die der gemeine Hesse auf Anhieb aufzählen kann -, in Zeitungspapier eingeschlagen. Und das hier, in der Hauptstadt des schlechten Geschmacks, wo es nicht einmal anständige Metzgerein und noch weniger Bäckereien gibt, die Brot anbieten, das nicht simple Mischverhältnisse zwischen Weizen- und Roggenmehl karikiert. Ich bin glücklich.
Die (in Berlin geborene) Kollegin reagiert auf meine Freudenschreie mit Blasphemie am Küchengott: "Daraus kann man bestimmt eine prima Salatsauce machen."
Ich sehe sie an, und denke, ach, aus deinen Speckschwarten könnte man bestimmt ein prima Grillstück machen.
*Nachtrag: Fritattensuppe wird es natürlich geschrieben, wie mir ein Exil-Österreicher flüsterte. Fritattensuppe ist im Übrigen keine hessische Spezialität, sondern ein Reste-Verwertungsgericht, ein äußerst schmackhaftes, aus Österreich. Mea culpa, wo's Recht ham, ham's Recht.
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Googlefight zeigt sich unentschieden:
http://www.googlefight.com/index.php?lang=en_GB&word1=fritattensuppe&word2=frittatensuppe
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So, so. Ein Kochbuch der Kronenzeitung. Da warte ich doch glatt auf das Volkskochbuch der BILD-Gruppe.
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* Ein Ei mit 1/4l Milch versprudeln, salzen und so viel Mehl dazugeben, daß ein dünnflüssiger Teig entsteht. Aus diesem dünne Palatschinken backen und auskühlen lassen. Die ausgekühlten Palatschinken nudelig schneiden, in die Suppenschüssel oder auf die Suppenteller geben und mit der kochenden Rindsuppe übergießen. Mit Petersilie bestreuen.
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Immer, wenn meine Großmama ihren Kleiderbestand an Trachtenjankern und Leinenblusen aufstocken wollte, fuhren wir nach Salzburg und kauften dort im feinsten Laden ein. Ich wurde leider auch mit einbezogen und musste in den Folgewochen Dirndl tragen. In Hessen kein Vergnügen, kann ich Ihnen sagen.
Warum kasteien Sie sich mit Kohlsuppe? Das kann NICHT gesund sein.
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Mir wird gar sehr Heidi zumute.
(Und Handkäs mit Musik ist eine Zumutung.)
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Marillenknödel, Sie stellen meine Willenskraft gerade auf eine harte Probe - wobei Marillen, die gibt es zur Zeit zum Glück ohnehin noch nicht.
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Oder die traurigen Pilzsaucen, deren Herkunft sich nur mit "synthetisch" beschreiben lässt?
Handkäs mag schmecken, aber bedenken Sie bitte die Folgen. Vertrauen Sie mir übrigens lieber nicht; ich bin bekannt dafür, dass ich so manche Willenskraft im Staub zerschmettert oder mit Honigsüßen Worten gebrochen.
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