Bauchtanz mit Susanne, Sebas und Frau Cassandra

Erinnert sich noch jemand an das längst eingestellte, morgendliche „Frühstyxradio“ auf dem Berliner Sender „Fritz“? Susanne, die strenge Gymnastiklehrerin, empfahl den Hörern, Körperteile wie „Flanschpapillen gut zu dehnen, und eins, zwei, drei, vier und - keuch - jetzt noch mal von vorn“, und ihr Schlusssatz „Bis morgen, sagt Susanne, bis morgen“ hallte noch lange nach.

Nun, den gestrigen Abend verbrachten die zugereiste Frau Cassandra, Herr Sebas und ich nicht mit Gymnastik gleich welcher Art - Bloggern wird ja gelegentlich ein inzestuöses Beziehungsgeflecht unterstellt (zu Recht, wie mir in letzter Zeit schwant)-, sondern mit zumindest meiner liebsten Disziplin: Sattessen und Wettkampftrinken. Kleine, ägyptische Schweinereien, deren tatsächliche Beschaffenheit mitunter etwas zweifelhafter Natur zu sein schien (Stichwort: Biberschwänze), Wein und angeregter Austausch von Neuigkeiten aus Blogger- und Realwelt schufen eine angenehme Kurzweil.

Doch dann kam sie: Susana, deren wirklicher Name mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einfach "Susanne" lautet. Angetan mit Flitter und Glitter und wenig Stoff wirbelte sie ihre kunstvoll blond geträhnte Lockenmähne durch das Restaurant, gefolgt von rasantem Bauch- und Hüftengewackel. Frau Cassandra und ich sahen uns an. Uns einte ein Gedanke: Dieser Bauch da, ist der für die angeblichen 18 Jahre der Tänzerin nicht ein bisschen schwabbelig? Und sieht die Wallefrisur nicht ein bisschen billig aus? Susana bemerkte nichts von unseren gedanklichen Gemeinheiten, die Frauen so ihren im Mittelpunkt stehenden Geschlechtsgenossinnen gern mal an den Kopf werfen. Sie tanzte sich weiter ihren gesamten Volkshochschulkurs "Bauchtanzen gegen Stress, Anfänger" von der Seele.

Die Musik, der libanesische Weißwein und die allgemein ausgelassene Stimmung taten langsam ihre Wirkung. Frau Cassandra bekam einen sehr orientalisch-leuchtenden Blick, Herr Sebas verlangte wild gestikulierend nach einer Wasserpfeife, die er dann laut schmatzend mit einer unbekannten Schönheit aufrauchte. Im festen Glauben, jetzt zumindest ein wenig berauscht zu sein, fingen seine Hände unter Frau Cassandras und meinen faszinierten Augen an, schlangenhafte Bewegungen zu imitieren. Er würde doch nicht...? Doch. Er würde.

Wir wurden Zeuge eines denkwürdigen Ereignisses: Dem ersten Bauchtanz im Sitzen. Inklusive laszivem Kopfwerfen. Frau Cassandra und ich konnten uns nicht mehr zurückhalten: Wir tanzten mit. Konvulvische Zuckungen unserer Oberkörper kontrastierten auf das Angenehmste mit eleganten Handbewegungen. Wären wir aufgestanden, man hätte Susana der Bühne verwiesen.

Doch leider war das Vergnügen zu kurz, um wirklich die Spannkraft unserer Lenden und Bäuche zu testen und so wird der wahrhaftige, der endlich erfolgende Bauchtanz mit Frau Cassandra und Herrn Sebas ohne Susanne wohl erst am 7. Mai beim Bloggertreffen stattfinden. Bis dann, sagt Susanne, bis dann.

Diese Geschichte ist, wie alle anderen auch, natürlich erstunken und erlogen, und wir werden niemals einen Bauchtanz auf einem Bloggertreffen aufführen. Nein.

Herr Sebas hat übrigens auch seine Sicht des Bauchtanzabends dargelegt.

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Soso, Herr Sebas recherchiert mal wieder für sein Blog und Cassandra und Wortschnittchen zieren sich also noch ein bisschen und wollen gebeten werden;)

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Wie immer. ;)

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Ja, dann hoffe ich, dass du schon mal fleißig vor dem Spiegel übst..

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Ich habe mich gerade zum Volkshochschulkurs angemeldet.

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