GeWöhnung.

Die Stationen in der Klinik teile ich mittlerweile in die Kategorien harmlos, ernst und Vorhof zur Hölle ein. Der Fahrstuhl bringt mich regelmäßig in den Vorhof zur Hölle. Hier wird's für die Insassen nicht nur ernst, sondern richtig ernst. Hier geht es um Leben und Tod, man erkennt es schon am Präfix des Stationsnamens. Für mich ist es der Vorhof zur Hölle, auch wenn sich das furchtbar drastisch anhört.

Fast alle Patienten tragen sichtbare Krankheitszeichen: kahle Schädel oder Kapuzenpullis bei Ausflügen in die Caféteria-Ecke. Transportable Chemopumpen werden durch die Gegend geschoben. Auch die besuchenden Angehörigen tragen schwer an den Krankheitszeichen ihrer Lieben. Hier sieht man öfter besorgte und traurige Augen, bemühtes Lächeln. Es belastet, Energie für geliebte Menschen aufzuwenden denen die Lebensenergie gerade ein wenig abhanden geht. Es macht traurig. Es macht mutlos. Es gibt auch wenig Traurigeres als Menschen zu sehen, die beginnen, sich an Krücken und ein leeres Hosenbein zu gewöhnen. Zum Heulen.

Ich habe Glück, denn meinem Liebsten geht es besser als den meisten hier. Bei ihm habe ich den festen Glauben daran, dass er wieder gesund wird. Dann ist der Besuch im Vorhof zur Hölle nur die Erinnerung daran, dass Gesundheit das Wichtigste im Leben ist. Neben der Liebe, natürlich.

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Oha. Ich drück mal schnell fest die Daumen. Alles Gute!

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Das ist für den Außenstehenden wohl so zu sehen. Das Gute aber für die Betroffenen ist das der Ort der Behandlung zum Leben – also Weiterleben. Sie tragen ja zum Glück irgendwie doch alle die Hoffnung in sich.

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