Salsatrampel

Im Halbdunkeln sieht man Fehltritte nicht, denke ich, und begleite R. zum Salsakurs in der Kulturbrauerei. R., seines Zeichens versierter Brasilienbesucher und Salsatänzer, muntert mich mit den Worten auf: "Schwenk einfach ein bisschen den Hintern, die Füße folgen dann." Ah ja.

Der Kurs beginnt mit einigen Anleitungen, ich tapere mal hier, mal dort auf R.s Füßen herum und schwenke eifrig meinen Allerwertesten. Elfengleich oder zumindest feurig ist etwas anderes. Ich bin wohl eher ein Salsatrampel. Aus dem Hintergrund immer genauestens beobachtet von I., der eifersüchtigen brasilianischen Freundin von R. Irgendwann klappt es dann auch, dass sich meine Füße dem Schwenken unterwerfen und R. und ich so etwas ähnliches wie Salsa tanzen. I. sieht mittlerweile weniger eifersüchtig aus. Wenn ich mich nicht irre, leuchtet eindeutig Mitleid aus ihren Augen. Ich beachte sie nicht weiter, selbst schuld, wenn sie ihren Typen mit mir tanzen lässt.

Auf einmal habe ich zwei Hände von hinten auf den Hüften liegen und befinde mich inmitten einer schlecht choreografierten Version von "Dirty Dancing" (Kenner wissen, wovon ich spreche). I. packt kräftig zu und bringt meine Hüften in den endgültig korrekten Salsaschwung. So tanzen wir gute zehn Minuten zu Dritt, und ich komme mir nicht einmal blöd vor.

Immerhin: Den Dreh habe ich jetzt raus. Auch, wenn ich dafür einen flotten Dreier in Kauf nehmen musste.

... comment