HundsTage.

Was die Hundstage gießen, muss die Traube büßen. (Bauernregel)

Alle jammern. Sie stöhnen, es sei einfach zu heiß. Egal, ob es 25, 29 oder 34 Grad Celsius sind, es ist einfach zu heiß. Vielleicht sind es die genetischen Überreste aus Sizilien (Urgroßmutter) oder der Hugenotten (annodunnemal), aber mir ist es gerade recht. Bei 27 Grad fühle ich mich aufblühen, gehe angenehm erwärmt durch sonnendurchglühte Straßen und freue mich auf die langsam kühlende Abendbrise auf dem Balkon. Auch bei weit über 30 Grad werfe ich lieber den Ventilator an als mir eine krank machende Klima(erwärmungs)anlage anzuschalten.

Das geht so lange gut, bis die relative Luftfeuchtigkeit die 60 % überschreitet. Dann, so der geliebte Gentleman, würde ich zu einer tickenden Zeitbombe. Grantig sei ich den ganzen Tag, so wie es sonst nur vor neun Uhr morgens vorkäme. Jähzornige Anfälle bekomme ich, sobald mir ein anderer Verkehrsteilnehmer ein μ zu langsam fährt. Kollegiale Flüchtigkeiten lassen mich innerlich platzen. Wer nicht grüßt, wird gehasst, wer grüßt, ebenso. Kurz: Es ist einfach zu heiß und ich leide wie ein Hund.

Ich hoffe, dass der Wein dieses Jahr gut wird. Der soll ja auch keine feuchte Hitze vertragen. Ach ja, übrigens: Bao Bao ist gestorben.

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