Ganz großes Spiel. Wir sind zu einem gemütlichen Tête à tête verabredet, bei ihm. Ich klingele. Einmal. Nichts. Zweimal. Es summt. Na, also. Ich stapfe pünktlich, frisch geduscht und mit ordentlicher Unterwäsche sowie einer Flasche Wein bewaffnet fünf Stockwerke hoch, um im vierten Stock dem Nachbarn zu begegnen, der rauchend im Rollstuhl vor seiner Tür sitzt. "Frollein, ick war ditte, ick dachte, meine Frau will rein, ick hab ihnen uffjemacht", sagt er.
Mir schwant Übles. Noch ein Stockwerk, ein Blick auf die Dachterrasse neben der Eingangstür. Dunkle Scheiben. Keiner da. Ich stapfe die fünf Stockwerke wieder hinunter, begleitet von den mitfühlenden Blicken des Nachbarn. Auf seinem Handy hinterlasse ich eine Nachricht mit der Bitte um Anführung von akzepablen Gründen.
Zwei Stunden später ruft er an. Er hat sich um eine Woche vertan. Schlechtes Timing, würde ich sagen. Versetzt, würden andere sagen.
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