ErnteHelferin.

Nun dachte ich, durch das tägliche Joggingründchen (ich bin immerhin schon bei vier Liedern hintereinander weg ohne Pause - lachen Sie nicht!) sei meine Kondition und Beweglichkeit flugs erheblich verbessert. Aber: Weit gefehlt!

Vor unserer Bürofensterreihe blüht und grünt es auf einem kleinen Dachvorsprung, der für unsere Gartenbegeisterung leider mangels Erlaubnis unerreichbar scheint. Allein, es locken ja bekanntlich immer die verbotenen Früchte am meisten. Und wenn da einige kleine Sträuchlein Walderdbeeren rot aus dem ansonsten recht unspektakulären Dachgarten leuchten, ja, dann kann ich nicht anders! Also, nichts wie raus aus dem Fenster und Früchtchen gepflückt.

Der aus dem Fenster schauende Kollege schrie sogleich: "Meine Erdbeeren! Sie pflückt meine Erdbeeren!" Ich winkte ihm freundlich zu und ließ sieben vollrote, wunderbar duftende Mini-Beeren in meine Handfläche fallen.

Nun aber nichts wie zurück ins Büro, bevor die argwöhnischen Technikjungs etwas von Statik schreien und mich vom Dach zerren (dabei habe ich abgenommen). Leichter gesagt, als getan. Das Fenstersims liegt unbequem hoch, die Kanten sind scharf, der Rock rutscht hoch und ich falle ungelenkig wie ein nasser Sack unsanft gegen den Schreibtisch.

Die Beeren schmecken immerhin, auch die Kollegen haben jeder je eine bekommen. Ebenso rot wie die Früchte leuchten auch die Striemen, die mein fleißiger Ernteeinsatz auf meinen Oberschenkeln hinterlassen hat. Bis zum nächsten Mal muss ich unbedingt beweglicher werden. Es geht hier immerhin um meine Ernährung. Und da verstehe ich bekanntlich keinen Spaß!

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