Man kann ihn akzeptieren oder nicht: den eigenen körperlichen Verfall. Die zunehmenden Zipperlein wie der stetig schmerzende Rücken morgens trotz ergonomisch wertvoller nicht zu weicher Matratze oder dieses Ziehen in der Hüfte nach zwei Runden Joggen im Park - früher nie gehabt. Trotzdem mache ich mir über den Alterungszustand meiner Haut mehr Sorgen.
Was ich allerdings fast schon unappetitlich finde ist die Lust, mit der einige Menschen über ihren Verfallszustand referieren, quasi zum Hauptthema einer fröhlichen Partyrunde erheben. Sein Bandscheibenvorfall und dessen operative Behebung bieten zum Krabbensoufflé an Zitronenschaum eine unterhaltsame Vision, dafür macht R.s schlecht verheilende Kaiserschnittnarbe das Kalbsmedaillon mit Trüffelschnitzen ein wenig zäh.
Aber wenigstens die ausgedehnte Diskussion der Damen am Tisch über die hartnäckige Cellulitis passt zum Nachtisch: Orangenmousse. Ganz ohne Haut.
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