Und dann kommt irgendwann der Punkt, an dem ich nur noch funktioniere, aufgehört habe, zu fühlen, mich begeistern zu lassen, Glück zu empfinden. Überhaupt, die Empfindungen. Es gibt da eine Amplitude, die früher deutlich stärker ausschlug. Bisweilen kommen noch starke Gefühle an mein verkapseltes Ich, die Wut, wenn andere Menschen im vollen Bewusstsein mir zu schaden ihre egozentrischen Ziele durchsetzen, mich nicht ernst nehmen als Mensch, als Kollegin, als Verantwortliche. Oder die Freude und Liebe, wenn der Gentleman mit einem jungenhaften Grinsen wieder einmal eine Überraschung bereithält. Aber selten sind sie geworden, diese Regungen. Ob es das Medikament ist, das Fremdbestimmtsein durch Ärzte, durch die Arbeit, das Leben? Ich weiß es nicht. Aber gern würde ich mich wieder mal rauslassen aus dem Gefängnis, bei mir sein, mich durchdringen lassen vom Leben.
Heute noch, morgen noch, muss ich funktionieren, der Roboter sein, Robotnik, das kommt von Arbeit, und dann fahre ich eine Woche mit dem Gentleman nach Rom, ein bisschen schauen, was das Leben noch so bereithält.
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