Irgendwann kommt einmal der Zeitpunkt, an dem die Kinder dem elterlichen Zuhause den Rücken zukehren. Platz, endlich Platz!, freut sich die Erzeugerschar. Und baut das Kinderzimmer, dessen 80er Jahre Einrichtung ohnehin längst auf den Sperrmüll gehört hätte, flugs in ein Gästezimmer um. Samt pflegeleichten Seidenblumen auf der Fensterbank, die leider nur unzureichend von den vergilbenden Gardinen verdeckt werden. Im halbleeren Regal sammeln sich die Bücher, auf deren Lesbarkeit selbst die in Trivialliteratur verliebte Mutter keinen Wert legt.
Die Hinterlassenschaften des Nachwuchses finden Platz im Keller. Ein Anruf bereitet natürlich nur wenig auf den Schock vor, der den Sprössling erwartet, wenn er - er nennt es noch immer so, obwohl er schon seit einigen Jahren mehr oder minder fleißig in der Fremde studiert - nach Hause kommt. Kein eigenes Zimmer mehr! Nur noch Gast bei den Eltern, nichts ist geblieben von der spießigen Gemütlichkeit des Jugendzimmers. Was jedoch nach wie vor Gültigkeit hat: Die kindseigenen Pflichten. Rasenmähen, Garage streichen, Spülmaschine ausräumen. Darauf verzichten die Eltern nicht.
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(Spülmaschine ausräumen... - machen wir das wirklich so gern? :))
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