Ich nehme mir immer vor, unvoreingenommen an Menschen heran zu gehen. Mit sehr wechselndem Erfolg. Vor allem, wenn mein Gegenüber Dialekt spricht.
Schwäbisch? Verloren. Vor allem, wenn es so ein betuliches Stuttgarterisch ist, das klingt, wie zu lange gekochte Kartoffeln und Blumenkohl riechen.
Sächsisch? Breit gekaut und immer für einen Witz gut. Allerdings: Es muss doch einen Grund geben, weshalb ich aus Dresden stammende Männer nach dem ersten Hören für schwul halte.
Hessisch? Meine alte Heimat, deren Dialekt Erinnerungen an röhrende Golf GTIs und Proletenmatten auf dem Kopf hervorruft. Obwohl das weiche, mit französischen Wörtern angereicherte Frankfurterisch meiner Großmutter immer sehr angenehm in meinen Ohren klang.
Bayerisch? Auch wenn ich die guten Traditionalisten in unserem Lande beleidige: Wenn schon alpenländischer Dialekt, dann schon lieber österreichisch. Das hört sich nach K.u.K. an, ein wenig charmant, ein wenig listig.
Kölsch? Mein Opa war en kölsche Jung, weshalb ich nicht ganz unvoreingenommen bin. Ansonsten kommen mir die Fußbroichs in den Sinn. Proleten aus Porz, trotzdem irgendwie liebenswert.
Norddeutsch? Hach, so lehrerhaft und trotzdem solide. Wenn sie nicht so näseln würden.
Berlinerisch? Trotz mittlerweile über eine Dekade meine Heimat: Ich hasse diesen Dialekt. Icke, ditte, kieke mal. Und das Schlimme ist: Ich fange langsam an zu berlinern.
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ann man denn gar nichts gegen die Infiltration durch Dialekte tun?
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