Nippel

Manchmal komme ich mir vor wie eine dieser Comicfiguren, denen alles schief geht was sie anfangen. Goofy könnte mein Alter Ego sein. Es fängt meistens schon bei so profanen Dingen an wie dem Öffnen von Tuben, Packungen und Dosen. Keine Woche, in der ich mir nicht wenigstens einen Nagel abbreche, den halben Finger absäbele oder in tiefe Verzweiflung versinke.

An eingeschweißten Schokoladentafeln zerbricht mein Selbstbewußtsein, wenn ich zunehmend hektischer werdend - denn ich bin gierig und das leckere Süße so nah und doch so fern - an der Plastikumhüllung herumfetze. Ohne Erfolg. Also muss eine Waffe her. Scheren sind nicht auffindbar. Und nicht jedes Messer ist geeignet. Dann kommt der Punkt, an dem es blutig wird.

In meiner Erinnerung waren die Dinge früher nicht so gut eingeschweißt. Ich habe das Gefühl, dass die Verpackungsindustrie ein geheimes Komplott geschmiedet hat. Sie wollen mich aushungern. Von den Dingen fernhalten, die ich gern esse. Früher gab es sogar Lieder über Menschen wie mich. Einfach den Nippel durch die Lasche ziehen, das waren noch Zeiten.

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