SchatzSuche.

Wann hat man schon mal Gelegenheit, das Familiengeschmeide aus dem Schrank zu holen und der geneigten Öffentlichkeit vor Augen zu führen? Richtig. Ein Ball muss her. Das Gelegenheitskleid sitzt noch, die Korsettstäbchen sind auch wieder fest in ihren Satintaschen verstaut und pieksen nicht mehr unaufgefordert und unangenehm in die Rippenbögen. Die Hochhackigen sind noch genauso unbequem wie ehedem, allenfalls scheint die Strumpfmodenindustrie einige Neuerungen in punkto Haftbarkeit und Tragkomfort getätigt zu haben. Kurz: alles sitzt, teilt, hebt und putzt.

Fehlen nur die Funkelsteine, Perlen und Güldenes. Ich erinnere mich noch gut an Abende, als die Mama, bereits in vollem Ornat, in einer letzten, königlichen Vorbereitungsgeste die goldene Kette mit den Diamantsplittern umlegte, befriedigt in den Spiegel schaute und von da an nur noch huldvolle Luftküsschen verteilte. Das wollte ich auch, und dachte sogleich an die zur Gelegenheit und ebenso zum Gelegenheitskleid sehr gut passende Kette mit Großmamas Perlen, den Ring mit der Art Deco-Kombination aus Amethysten und Perlen. Nur noch im Schrank nachsehen, dort, wo ich derlei Dinge gern unter ziemlich vielen Klamotten verstecke. Oder hatte ich sie doch dem Gentleman übergeben, auf dass er sie im Tresor in Sicherheit bringe? Waren sie eventuell vor dem Urlaub noch an einen anderen Ort verbracht worden? Man weiß es nicht. Der Chef, dem ich später mein Leid - nun angetan mit billigem Modeschmuck an beiden Ohren und gänzlich dezent behängt - klagte, gab den Tipp, ich solle doch mal im Kühlschrank nachsehen. Andere Dinge haben ja dort bereits ihren Platz gefunden.

Also werde ich mich heute nach der rauschenden Ballnacht auf Schatzsuche begeben. Wer weiß, vielleicht liegt das Geschmeide in der Brotbackmaschine?

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Und haben Sie es schon gefunden?

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wenn es unauffindbar bleibt: liebe, sagt man, legt sich auch manchmal wie ein geschmeide. einfach davon ein wenig um den hals tragen. funkelt garantiert ^^

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meine mutter fand unlängst die 14 jahre vermisste kette: beim dorfjuwelier, zur reparatur abgegeben. damals.

VIEL glück bei der schatzsuche.

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Oje. Sobald man weiß, dass etwas fehlt, arbeitet die Erinnerungsmaschine auf Hochtouren und gräbt unaufhörlich Fetzen hervor, von denen man dachte, es gäbe sie gar nicht. Dinge, an die man jahre nicht gedacht hat, werden dann auf einmal sehr, sehr wertvoll.

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das schöne is, das blöde is
kann mir nich passieren, ich verliere immer alles.

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Beine sind das neue Dekollete

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Ich werde wohl einst verarmt sterben. Nicht einmal am geheimsten Ort, in meinen Wanderschuhen, fand ich das Geschmeide. Aber, halt, ich hab ja noch einen Mann, der mir was schenken kann! (Reime sind Gold.)

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