KreisLauf.

Ein fast nicht zu übersehendes geschlechtsspezifisches Phänomen sind kalte Füße bei Frauen. Eigentlich haben wir immer kalte Füße. Deswegen sind wir auch immer so bedacht darauf, die passenden Schuhe zu finden. Schließlich haben wir etwas zu erhalten. Im Bett ist es ein Zeichen von evolutionärer Überlebensstrategie, wenn wir unsere Extremitäten schutzsuchend an die des Partners kuscheln. Unverständnis darüber begegnen wir mit einem gehauchten "Schatz, nur du kannst mich wärmen". Für warme Füße sind wir sogar zu Sex bereit, selbst im Zustand äußerster Müdigkeit. Wir sind es also gewohnt, unsere Zehen in Froststarre zu sehen.

Entsetzen macht sich indes breit, wenn es untenrum heiß wird. Nicht einmal hochlegen der Beine hilft noch, der Partner reagiert ausgesprochen irritiert. Warme Füße - das kann nicht sein! Das ganze Blut ist jetzt im Fußbereich. Womit soll ich denn jetzt mein Hirn versorgen? Ich glaube, ich hab' Kreislauf.

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ach geh,
das mit den füßen und dem sex, das glaubt doch keiner.

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Meine Theorie ist ja, daß die kalten Füßen der Frauen von ihren eisigen Herzen kommen. Das strahlt ab! ;o)

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Nein, nein, die kalten Füße sind nur der Gegenpol zum kühlen Kopf, den Frauen grundsätzlich immer bewahren.

Allerdings irritiert es mich auch immer, wenn meine Füße plötzlich warm werden. Das bringt mich regelrecht in Wallung und ich kann es überhaupt nicht gut aushalten. Was eindeutig beweist, dass warme Füße=hitziger Kopf die deutlich schlechtere Kombination ist.

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Ich für meinen Teil werde für die Wiederkehr der kalten Füße vorsorgen. Morgen gehe ich Schuhe kaufen.

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die redewendung
kalte füße bekommen/haben steht ja dafür, lieber woanders zu sein, als dort, wo sie gerade ist. aus welchen gründen auch immer.
meine intuition jetzt ist, dass frauen einerseits in ihrer herkömmlichen, aber nachhaltigen rollenbestimmtheit für seßhaftigkeit zuständig sind, aber andererseits wegen ihrer höheren sozialen kompetenzen in menschlichen nahbereichen und gleichzeitigem zugewinn an gesellschaftlichen einfluss (emanzipation) eine dynamik ins zwischenmenschliche geschehen hineinbringen, dass ihre kalten füße mittlerweile nicht mehr allein ihre kalten füße allein sind, sondern das "fußthermometer" einer ganzen epoche.

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nachtrag:
mit dem ergebnis, daß wir alle eine grundbefindlichkeit teilen, nämlich immer lieber dort zu sein, wo wir NICHT sind.
da gibt's nichts zu jammern, denn das ist nun einmal so.

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