Der Gentleman kleidet sich gern modisch, wenngleich überwiegend sportlich. Nun dräuen Veranstaltungen und Aktivitäten, die ein etwas festlicheres Erscheinungsbild verlangen. Anzugkauf, also.
"Was für eine Farbe findest du denn gut?", fragt der Gentleman leicht verunsichert ob der Vielfalt des Angebots nicht nur in Material und Schnitt. "Na, so ein dunkles Braun oder Anthrazit", antworte ich, und: "Bloß keine Nadelstreifen!" Nadelstreifen ist was für Aufschneider, Werber, Autoverkäufer oder sonstige Versprengte. Die Herrenbekleidungsfachverkäuferin sieht das genauso: "Besser ein dunkles Braun, so ein sattes, und dann ein zweiknöpfiges Sakko, das kaschiert." Der Gentleman hört gerade nicht hin, und so bleibe ich einzige Adressatin dieser Vertraulichkeit unter Frauen. Frauen, die ihre Männer kennen, wissen, was gut für sie ist und darum auch grundsätzlich als Miteinkäuferin angesprochen werden. Alter Verkäufergrundsatz: immer den Partner einbeziehen!
"Und, sitzt die Hose?", fragt die Herrenbekleidungsfachverkäuferin, als der Gentleman aus der Umkleiderkabine tritt. Sie fragt es mich, nicht ihn. Gern hätte ich jetzt geantwortet: Ich habe die Hosen zwar sonst gern an, aber augenblicklich eben nicht. Leider versagt in solchen Momenten meine Schlagfertigkeit.
"Ja, sitzt", springt der Gentleman ein und begutachtet sich im Spiegel. Großartig sieht er aus, wie ein Herr, und nur eine Spur dandyhaft, genau, wie ich es mag. Und dann rutscht mir raus: "Sieht er nicht klasse aus?"
Wir Frauen unter uns. Ja, ja.
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Solche Anzüge sehen nur an Pete Dohertys wirklich cool aus.
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