Wenn ich dann doch noch einen Nobelpreis erhalten möchte, muss ich mich wohl sputen.
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Ich gebe ja ganz gern mal Ratschläge, auch ungefragt, aber bis jetzt schlägt mir die Ablehnung meiner Weisheit noch nicht ganz fluthoch entgegen. Aber lassen Sie sich einen Rat geben, der wirklich ganz, ganz uneigennützig ist. Gehen Sie nicht an einem Samstag nach dem 3. Oktober (noch vor Semesterbeginn, kurz nach den üblichen Umzugspeaks) zu I*KEA. Machen Sie das auf keinen Fall. Sie stehen nämlich nicht nur auf dem Weg dahin im Stau, nein, nach getaner Selbstbaumöbelbesichtigung, Paarberatung beim Küchenkauf und der frustrierenden Entdeckung, dass genau jene Lampen nicht vorrätig sind, die man nun mal gern gehabt hätte, danach also steht man dann noch bei der Ausfahrt im Stau.
Alles für die Lieblingstierärztin, die nun nach einer Odysee von Berlin über London und Wien wieder im dicken B angekommen ist. Allein für deine Freundschaft hat sich die Einheit gelohnt. Welcome Back, Dear! (Aber nochmal, nö, nochmal begleite ich dich und deinen Gatten nicht mehr am Samstag zu I*KEA.)
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Vorbei. Der Stadt gebe ich noch ein halbes Jahr Verlängerung. Sie muss sich ein wenig anstrengen um zu bestehen.
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Auch wenn ich dort nur sporadisch schreibe: Schauen Sie doch mal wieder ins Hauptstadtblog rein!
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Sofortige Sympathie auf beiden Seiten, obwohl man sich bereits von E-Mails und dem Presseverteiler her "kannte". Ich war lange im Krankenhaus, erzählt sie, daher konnte ich mich nicht zurück melden. Alles sei wieder in Ordnung, und jetzt gehe sie wieder in die Redaktion und zum eventuell zum Tandem-Unterricht. Oh, sage ich, das würde ich ja auch versuchen, denn an der Volkshochschule, das merke ich erneut, ist der Unterricht für die Grundlagen gut, aber das wirkliche Lernen geht doch nur im Frontaltest. Dann könnten wir vielleicht, fragt sie. Natürlich, gern, sage ich. Und schon werden aus unverbindlichen Nachbarn aus verschiedenen Ländern Zwei, die es miteinander versuchen wollen.
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Lida ist neun Jahre alt, und ihre langen, blonden Haare glänzen in der Herbstsonne wie ein Weizenfeld, eine Erinnerung an sommerliche Tage. Sie kommt auf mich zu, als ich in einem kleinen Dörfchen hinter Osno Lubuskie nicht mehr ganz genau weiß, ob der Weg noch stimmt. Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?, fragt sie höflich und schlenkert mit dem leeren Kanister in der Hand. Danke, radebreche ich und deute auf die Straßenkarte, ich möchte nach Slonsk. Sie guckt und erklärt mir den Weg, in einfachen Worten, denn ich spreche nur bruchstückhaft Polnisch und sie kein Deutsch. Danke, sage ich, vielen Dank. Ich bin Lida, antwortet sie ernsthaft, und ich bin neun. Soviel verstehe ich noch. Ich sage, hallo Lida, vielen Dank für Hilfe. Möchten Sie etwas trinken, fragt sie und macht die entsprechende Bewegung zum Mund. Danke, sage ich, ich habe Wasser. Lida nickt. Gute Fahrt, wünscht sie mir und legt ihre Hand auf den Lenker. Ich höre die restlichen 80 Kilometer nicht mehr auf zu lächeln.
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"...wenn es lollekt und bollekt und nicht bioleckt."
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Unsere lieben, französischen Nachbarn nennen sich ja selbst gern immer noch die Grande Nation. Wenn's um das Internet geht, wird die Grande Nation allerdings zu einem digitalen Zwerg. Liegt es an der Langsamkeit der zentralen Vergabebehörde der URL-Nummern? Oder an der sprichwörtlichen Abneigung des Franzosen an sich gegenüber Allem, was nicht im eigenen Lande erfunden wurde? Vielleicht hängen sie aber auch einfach nur an ihrem Vorläufer des Internet, dem wunderbaren Minitel, das mich zu Beginn der 90er faszinierte? Egal, was der Grund dafür ist, dass in Frankreich Internetcafés rarer sind als echte Blondinen in Paris: es hat mich davon abgehalten, an der Weinrallye teilzunehmen.
Dabei wollte ich doch so gern etwas über die hervorragenden Weine aus der Vendée schreiben, den Fiefs Vendéens. Über Monsieur Michon, der vor vielen Jahren begann, seine Weinberge ökologisch zu bewirtschaften und dafür lieber geringere Erträge in Kauf nimmt. Über Monsieur Minier, von dem wir im Sommer immer eine große Kiste voll mit riesigen Gartentomaten und scharfen Zwiebeln aus seinem petit jardin d'à côté bekamen und dafür mit ihm immer eine Troussepinette oder einen Pineau trinken mussten, natürlich selbst hergestellt aus Trauben des eigenen Mini-Weinbergs.
Hat aber nicht geklappt. Daher hier leider nur nachträglich ein kleiner Schwenk durch den Verkaufsraum der Caves Michon.
Ich träume derweil noch ein wenig von vergangenen Sommern in einem kleinen Dörfchen am Flüsschen Auxance, spüre den Wind vom Meer einen Duft nach Pinienwäldern und Tang herantragen, summe die ersten Takte von Charles Trênets La mer und schlenkere meine Flip-Flops von den Füßen. Ich bin 17 Jahre alt und die Ferien dauern noch drei Wochen. Seufz.
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Das war's. 4.000 Kilometer, von NN auf 1.880 Meter, von der Urzeit in die Steinzeit, ins Mittelalter und die Renaissance, über die eigene Kindheit und Jugend in die Jetztzeit. Gelegentlich das Gefühl, die Zeit sei stehengeblieben. Gelegentlich das Gefühl, die Zeit sei gerannt. Schön war's.
Für weitere Fotos: Anklopfen und eintreten.
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Ach ja: Ich bin dann mal weg für zwei Wochen. Vielleicht melde ich mich aus irgendeinem Weinkeller.
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Zum Kopfschütteln reicht es im Beruf ja jeden Tag wenigstens einmal. Heute wär' der Kopf mir fast abgerissen. Ein Reiseveranstalter, der als Warteschleifenmusik das Lied der Schlümpfe spielt. Das kann nur der Osten.
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Alle Versuche, irgendetwas über diesen Film zu schreiben, scheitern am Widerwillen meiner Tippfinger. Ich werde nie wieder eine Hostie genießen können, ohne an Cosma Shiva Hagens Lippen denken zu müssen. Heiliger Schrott!
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Schweigt stille, plaudert nicht!
(J. S. Bach, "Kaffee"-Kantate)
Mental sei noch eine Menge zu überwinden, hörte man vor Kurzem aus externem, dennoch berufenen Munde. Das unterschreibe ich sofort. Mittlerweile weiß ich, dass auch einige Kollegen der neuen Firma mitlesen. Glücklicherweise ist dieses Blog gänzlich frei von Attributen der internen Unternehmenskommunikation. Nun, liebe Kollegen: Fragt. Fragt mich. Wenn Ihr etwas wissen wollt. Aber sonst bitte ich euch um Respekt und gedenke des Herrn Schlendrian, der eine gesunde Abneigung gegen Kaffeeklatsch jeglicher Art hegte.
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Ich bin mit den Jahren immer futterneidischer geworden.
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In der Spätsommersonne,
Bevor der Nebel beginnt
Nichts gegen aufgewärmte Liebeswonne,
Doch ich hoffe dass sie verschwimmt
(Anajo)
Der Sommer atmet schwer und duftet nach Vergänglichkeit, nach Erde, nach dem, was uns alle erwartet. Grund genug, noch einmal die Spätsommersonne auszukosten, als ob es Morgen dunkel würde und einen Ausflug in die Umgebung zu machen. Auf mittelgroßer Fahrt durch die brandenburgische Mark wird mitunter der Gaumen etwas trocken, denn schließlich befinden wir uns in der Streusandbüchse Preußens und da harrt die ein oder andere Wirtschaft am Wegesrand, des Wanderers Durst zu stillen.
Hermanns Markt Wirtschaft in Märkisch Buchholz am Tor zum Spreewald ist so ein Ort, an dem man sein kann. Vor drei Monaten eröffnet, spendet eine große Kastanie angenehmen Schatten, der Wirt klärt auf: "Hier gibt's keinen Latte Macchiato, nur ehrlichen Kaffee mit Milch." Dafür aber gleich einen großen Pott, und während ausgesucht schöne Jazzmusik aus der offenen Bar dudelt, haben wir genug Gelegenheit zur Entspannung von der Fahrt. Der kleine Biergarten im hinteren Bereich ist wildromantisch bewachsen, und die noch nicht ganz fertig gestellten Gasträume in der Remise lassen ahnen, wie hübsch der Ort im nächsten Jahr wirklich werden kann.
Bis dahin wünschen wir dem freundlichen und extrem entspannten Wirt noch viele Gäste, die den Parkplatz hinter der Kirche gegenüber finden.
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