"Fräulein, Sie sind hier das schönste Kunstwerk."
Grinsen. Sehr breites Grinsen. Stimmt, ja, danke.
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Jeden Tag ein bisschen mehr. Ich selbst. Jeden Tag ein bisschen weniger. Fixiert. Jeden Tag gleich. Verlust. Jeden Tag. Leben.
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Kunst ist Ansichtssache. Darüber waren wir nach dem Besuch der Flick Collection im Hamburger Bahnhof einig. Auch dass nur das richtige Schuhwerk zum ungetrübten Kunstgenuss führt.
Eigentlich war ich hauptsächlich wegen Marcel Duchamp gekommen, über dessen „French Window“ ich meine Abiturklausur geschrieben hatte, und der mich schon damals wegen seiner Herangehensweise an die Inhalte von Kunst/Nichtkunst beeindruckte. Wenigstens über diesen Künstler hatte ich also Hintergrundinformationen.
Nun gehöre ich nicht zu den Menschen, die mit Ausstellungskatalog und Kopfhörerführung bewaffnet den Zugang zur Kunst suchen. Ich lasse Bilder und Installationen auf mich wirken und vertraue auf Gefühl und Sinne. Das führt bisweilen dazu, dass ich Gegenwartskunst im Allgemeinen eher verständnislos begegne. Den meisten Installationen konnte ich daher nicht viel abgewinnen. Sie ließen mich einfach kalt.
Berühren konnten mich dagegen Diana Thaters „Delfine“ und die Klang-Raum-Installationen von Pippilotti Rist. Ich bin auch eine Menschmaus. Und ein Molekül. Und eine Polle. Mit Delfinen schwimmen beruhigt und schafft eine Oase der Stille in den grell erleuchteten Museumsräumen. Bruce Naumans Neonröhren gefielen ebenfalls.
Schockierend der verunglückte Motorradfahrer von Duane Henson. Totes Gewebe, verdrehte Glieder, offenes Gedärm. Ich musste schlucken. In den vergangenen Monaten hatte ich oft einen ähnlichen Albtraum.
Nach geschätzten vier Kilometern in hohen Hacken (ich wollte es ja nicht anders) und viel zu viel Informationen wollte ich nur noch eines: raus. Die wichtigsten Erkenntnisse der Ausstellung: Die Bewertung der Kunst hängt nicht vom Sammler ab, sondern allein vom Betrachter. Das sollten sich diese politisch überkorrekten Eiferer denken. Kunst muss man nicht verstehen, nicht mögen und nicht schätzen. Nur fühlen.
Ach ja, und ganz zum Schluss, im letzten besuchten Raum, konnte ich dann doch noch Marcel Duchamps Ready Mades in natura bewundern. So schnörkellos wie erwartet und in ihrerr Schlichtheit eine Erholung.
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Menschen sind Engel mit nur einem Flügel - nur wenn sie sich umarmen können sie fliegen.
(Sprichwort unbekannter Quelle)
Na, dann bleiben wir mal schön auf dem Boden der Tatsachen.
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Wie einfach wäre es doch, wenn man für bestimmte Aussagen des Lebens Stempel nutzen könnte. Anfragen, Kenntnisnahmen, Ablehnungen - alles reduziert auf ein bisschen Tinte und einen kurzen, kräftigen Stempeldruck. Derjenige, um den es geht, wüsste genau um dessen Aussage. Ohne lange Überlegungen hätte man etwas Schriftliches, an dem man sich orientieren, auf das man sich berufen könnte.
Ich schaue mal, ob ich den Stempel "Zur Wiedervorlage" in "Zur Freigabe" umtauschen kann.
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Erst ist da nur dieses leise Kratzen, dann ein stetiges Schaben und Schleifen. Immer mehr wird abgetragen, es bröckelt, erodiert. Verzweifelt versuche ich, die Klumpen aufzusammeln, damit das Kunstwerk nicht zerstört wird. Ich kitte, ich gebe neuen Mörtel dazu. Vergebens. Bis nur noch ein ganz kleiner Rest übrig ist. Lohnt es sich noch, dafür zu kämpfen? As long there is love, it is worth, sagt mein Kollege. Aber ist da noch was? Hallo? Jemand zuhause? Ich horche, auch in mich hinein. War da ein Echo? Nein? Dann geh ich mal wieder zum Lachen in den Keller.
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Ja, ich bin mit gemischten Gefühlen in diesen Film gegangen. Einerseits, weil ich Spielfilmen über diese Zeit - und insbesondere Hitler - mit weniger Interesse entgegen trete als dem neuesten Film von Quentin Tarantino. Zur Aufarbeitung geschichtlicher Ereignisse in massenkompatibler Weise haben wir ja alle Guido Knopp. Und andererseits, weil Hitler als Menschen darzustellen eine ebenso schwierige wie zwiespältige Aufgabe ist. Hitler als Bestie, als Irrer - haben wir das nicht alle gelernt?
Bruno Ganz spielt Hitler als Menschen. Als Kranken, der seiner Sekretärin Traudl Junge (Alexandra Maria Lara) zum Schluß onkelhaft empfiehlt, doch noch Berlin zu verlassen, während er seinen Offizieren den Befehl zum Durchhalten gibt. Ganz tobt, schreit, verschluckt die Silben, genau so wie Hitler es wohl getan hat. Man bekommt Angst allein vor der physischen Präsenz auf der Leinwand.
Und Bruno Ganz schafft das Kunststück, dem Zuschauer ein menschliches Bild dieses Diktators in seiner dekadenten Umgebung zu vermitteln. Ob man das will, ist eine andere Frage. Fakt ist, man kann sich diesem Film nicht entziehen. Wenn vier Menschen auf dem Nachhauseweg danach schweigend nachdenken, dann hat er immerhin schon das bewirkt.
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Als ein Ex-Freund Physik studieren wollte, freute ich mich: Schön, endlich kann mal jemand für die Erfindung sorgen, die ich gern hätte. Leider hörte er nach zwei Semestern auf und wechselte zu VWL. Heute ist er ein erfolgreicher Unternehmensberater und ich warte immer noch auf meine Erfindung: den Beamer.
Und zwar genau den, der in diversen Raumschiff-Episoden ermöglicht, die Menschen herbei zu beamen, mit denen man am besten lachen und weinen kann. Gestern hätte ich ihn dringend gebraucht.
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"Man kann von einem Verhungernden nicht gefüttert werden."
Mangelernährung und fette Zeiten in steter Abwechslung. Mir ist schlecht.
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Mit herzlichem Dank an Frau Franziskript. - Mir fällt gerade auf, dass das der zweite Popofixierte Beitrag der letzten Tage ist. Hm.
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Als ich heute Morgen im Hof mein Fahrrad losbinden wollte um zur Arbeit zu fahren, machte ich eine erschreckende Entdeckung: Es war nicht mehr da. Scheiße, dachte ich, geklaut. Dabei war es eine so alte Möhre, dass sogar der Fahrrad-Mechaniker meinte, es gäbe so gut wie keine Ersatzteile mehr für dieses Modell.
Voller Ärger musste ich wohl oder übel das Auto nehmen, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, endlich mehr zu radeln. Auf dem Weg fiel mir dann siedendheiß ein: Mein Fahrrad steht offensichtlich immer noch dort, wo ich es am Samstag abgestellt hatte. Vor dem Café, wo ich mich nach einem netten Stündchen mit Herrn Sebas ebenso nett verabschiedete. Um dann frohgemut nach Hause zu laufen. Ich werde wohl langsam senil.
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Erwachsene Menschen, die Pavel Pipowitsch und Bronko Kulitschka aus der Bullyparade nachahmen, indem sie "lustitsch" anstatt lustig sagen, nennen ein Laptop gern auch mal "Schlepptop", meinen mit "zum Bleistift" zum Beispiel und gehören mit Stummheit geschlagen.
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"Ich bin für die Umbenennung in Charlottengrad. Im Spätkauf hat mich der Verkäufer erst verstanden, als ich mit den übriggebliebenen Brocken Schul-Russisch 'kaufen Milch eins' sagte. Er gab mir eine Milchschnitte."
Geht doch.
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Muss nicht, oder?
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"... ja, und dann sind wir nach Friedrichshain... nur schlechte Musik (er meint Drum and Bass)... genauso wie im White Trash (stimmt, da gibt es wirklich ausgesucht schlechte Musik)... und die waren alle so jung da... die kennen die 80er Jahre nur aus den Retro-Versionen von heute (ja, früher)... wir haben immer eine Runde Tequila nach der anderen (selbst schuld)... in der U-Bahn gab es Freibier für Mitarbeiter... anstrengend, das (kurzer Zwischenschlaf)... dann bin ich eine dreiviertel Stunde mit dem Fahrrad... aber als ich in der U-Bahn-Station Prenzlauer Berg (gibt es nicht)... dann noch dieser Typ, der Freund von (hier wird es langsam undeutlich)..."
Nachher eine halbe Stunde nicht schlafen können vor Freude darüber, dass er es trotz dieses begnadeten Zustandes bis zu mir geschafft hat. Gutes Zeichen.
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Es kotzt mich an. Nachdem sich der Firmenchef zu einer Modernisierung der gesamten Außendarstellung durchgerungen hatte, sollte auch das Logo endlich generalüberholt werden. "Machen Sie mal", lautete die hoffnungsvoll stimmende Order.
Ich machte. Suchte eine Grafikerin, die sich viel Mühe gab. Sehr viel Mühe. Für den Pauschalbetrag verdammt viel Mühe. Die ständige Änderungswünsche klaglos und mit Humor ertrug und in stetig neue Kreativergebnisse umsetzte. Das Endprodukt: rund, dynamisch, modern, trotzdem die Tradition nicht missachtend.
Mit dem Erfolg, dass eine einzige Meinung, geäußert von einer in den Wechseljahren steckenden, zickigen Frau, deren eigene Versuche eines Logoentwurfs nur Scheiße ergeben hatte, die Arbeit von zwei Wochen unter den Tisch fallen ließ.
Manchmal verliere ich den Glauben. Dann beiße ich die Zähne zusammen, unterdrücke heldenhaft den Impuls, die Gute mit einem einzigen Fausthieb ihrer Hormonprobleme zu entledigen und lächele. Machen Sie mal. Irgendwann tu ich's.
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„Ruf mich doch nicht immer gleich an“, sagte er.
„Dann schreib mir eben keine SMS“, antwortete ich.
Wieso denkt er, dass einer Frau 160 Zeichen reichen um das aktuelle seelische Befinden zu beschreiben?
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Beim Nachhausekommen der erste Griff: Socken. Ein sicheres Indiz dafür, dass es Herbst wird. Ich werde die barfüßige Zeit vermissen.
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Abzusehen war es ja. Aber trotzdem schade, dass sich Frau Luise verabschiedet hat.
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